Die ADAC Rallye Erzgebirge bot zigtausenden Zuschauern am Sachsenring und der umliegenden Erzgebirgsregion Motorsport der Extraklasse und bildete einen würdigen Auftakt zur Deutschen Rallye Meisterschaft 2022.
Bei frühlingshaftem Wetter starteten Marijan Griebel (32, Hahnweiler) und sein Beifahrer Tobias Braun (27, Bückeburg) gut in die Veranstaltung und konnten nach dem kurzen Auftakt am Freitagabend mit der Winzigkeit von zwei Zehntelsekunden als Gesamtführende übernachten.
Der zweite Tag sollte sich zu einem epischen Dreikampf zwischen den beiden Lokalmatadoren Julius Tannert (Zwickau), Philipp Geipel (Plauen) und Griebel entwickeln. Die drei Piloten waren nie mehr als wenige Sekunden getrennt, tauschten permanent die Plätze und lagen nach acht von insgesamt zehn Wertungsprüfungen um die Winzigkeit von 0,8 Sekunden auseinander.
Bei der dritten Durchfahrt der „Jahnsdorf“-Strecke passierte Griebel dann ein kleines Malheur. In einer mittelschnellen Rechtskurve bremste der Pfälzer wenige Zentimeter zu spät, kam am Kurvenausgang mit dem linken Hinterrad aufs Gras und drehte sich. Motor neu starten, Gänge sortieren, umdrehen und Vollgas weiterfahren – all das konnte Marijan Griebel innerhalb von rund zehn Sekunden umsetzen – in einem Duell um jede Zehntel war der Gesamtsieg damit aber futsch.
Da der amtierende Deutsche Rallye Meister die sogenannte „Power Stage“ noch für sich entscheiden konnte, zeigte sich Griebel zufrieden mit der Auftaktveranstaltung.
„Ich wusste bereits im Voraus, dass die beiden Lokalmatadoren aufgrund ihrer Streckenkenntnis hier schwer zu schlagen sein werden. Wir haben uns dann auf höchstem Niveau ein unfassbares Duell geliefert, das nervenaufreibend war, aber auch viel Spaß gemacht hat. Solche Fehler passieren mir selten, gehören aber zum Sport dazu, wenn man versucht, am Limit zu performen.
Der dritte Rang in Verbindung mit den fünf Zusatzzählern durch den Sieg auf der Power Stage bedeuten einen guten Start in die Saison und lassen uns zuversichtlich auf die „AC Tronics Rallye Sulingen“ blicken. Diese findet bereits in zwei Wochen vor den Toren Bremens statt und wird rund 160 Kilometer auf Bestzeit umfassen.“