Mit einer großartigen Vorstellung, aber auch einer herben Enttäuschung endete die traditionsreiche Barum Czech Rallye Zlín für Opel-Werkspilot Marijan Griebel. Der 26-Jährige aus dem pfälzischen Hahnweiler und sein saarländischer Beifahrer Stefan Clemens (28, Thailen) waren mit dem klaren Ziel „Vizemeisterschaft“ zum Finale der Rallye-Junior- Europameisterschaft (FIA ERC Junior) in den Osten der Tschechien Republik gereist.
Und zunächst lief alles nach Plan. Von der ersten Wertungsprüfung (WP) an lieferte sich Griebel in seinem Opel ADAM R2 ein mitreißendes Duell mit seinem schon als Junior- Europameister feststehenden Teamkollegen Emil Bergkvist. Die beiden Piloten aus dem ADAC Opel Rallye Junior Team teilten sämtliche WP-Bestzeiten unter sich auf und ließen der versammelten starken Konkurrenz in der FIA ERC Junior nicht den Hauch einer Chance.
Doch am Morgen des letzten Rallye-Tages, nach knapp neun Kilometern von WP11, der viertletzten Prüfung der Rallye, waren alle Träume von der Vize-Europameisterschaft mit einem Schlag ausgeträumt – Reifenschaden vorne rechts. Bis zum Prüfungsziel waren noch mehr als zehn Kilometer zu fahren. Der Versuch, es auf der Felge zu versuchen, war also aussichtslos und ein Räderwechsel in der laufenden Prüfung unabdingbar. Mehr als drei Minuten waren dahin – und damit auch alle Chancen auf den Vizetitel.
„Mir fehlen die Worte“, seufzte Griebel, der am Ende Vierter wurde und damit den dritten Rang in der Endabrechnung der FIA ERC Junior einfuhr. „Nach einem Dreher in WP8 war Emil zwar vorne ziemlich weit weg, den zweiten Platz hatten wir aber so gut wie in der Tasche. Wir haben gar nicht mehr voll attackiert, wollten nur noch Platz zwei und damit die Vizemeisterschaft ins Ziel bringen. Und dann so etwas – es war wie ein Deja-Vu von Ypern, wo uns der Reifenschaden den sicheren Sieg gekostet hat.“
Mit etwas Abstand freute sich der schnelle Polizeikommissar aus der Pfalz aber doch über seine starke Saison: „Wir waren mit dem ADAC Opel Rallye Junior Team und dem ADAM R2 bei allen Läufen zur FIA ERC Junior voll konkurrenzfähig. Und das will bei dem unglaublich hohen Niveau in dieser Meisterschaft wirklich etwas heißen. Stefan und ich haben übers gesamte Jahr sehr wenige Fehler gemacht und hatten fast überall den Speed, um aufs Podest zu fahren, was uns ja auch zweimal gelungen ist. Dazu gab’s aber eben auch reichlich Pech – und das ist im Motorsport Teil des Spiels, den man akzeptieren muss. Letztlich dürfen wir uns über eine starke Saison in einem großartigen Rallyeauto und einem fantastischem Team freuen. Danke an alle, die dazu beigetragen haben!“