Opel-Werksfahrer Marijan Griebel erlebt derzeit ebenso stressige wie spannende Wochen. Nach dem großartigen zweiten Rang beim zweiten Saisonlauf zur Junior-Rallye-Europameisterschaft (FIA ERC Junior) in Irland fiebern der 25-Jährige aus dem pfälzischen Hahnweiler und sein Beifahrer Stefan Clemens weiteren Saisonhighlights entgegen.
Den Anfang macht vom 22. bis 24. Mai die traditionsreiche Rallye Portugal, ein Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft, bei dem das Duo aus dem ADAC Opel Rallye Junior Team in ihrem Opel ADAM R2 auf starke Konkurrenz in der RC4-Klasse treffen. Die Veranstaltung dient aber in erster Linie als Vorbereitung auf den dritten Lauf zur FIA ERC Junior am ersten Juni-Wochenende im Rahmen der SATA Rally Acores. Auf der Inselgruppe inmitten des Nordatlantiks wird auf Schotter-Belag gefahren.
„Es mag auf den ersten Blick seltsam erscheinen, sich mit einem WM-Lauf auf einen EM-Lauf vorzubereiten. Aber die Schotter-Rallye in Portugal stellt einen idealen Test für den Lauf auf den Azoren dar. Außerdem macht es logistisch Sinn, weil unser ADAM R2 direkt von Portugal aus weiterverschifft werden kann“, erklärt Griebel.
Angesichts seiner geringen Erfahrung auf losem Untergrund hält der hauptberufliche Polizeikommissar den Ball flach: „Wir haben auf Schotter viel zu lernen, und genau das ist das Ziel in Portugal. Ich werde sicherlich auch auf die Zeiten meiner Konkurrenten in der Klasse schauen und hoffe, dass wir im Vergleich gut aussehen können. Aber am wichtigsten wird es sein, den ADAM R2 ins Ziel zu bringen und gut gerüstet auf die Azoren zu reisen.“
Auch nach den beiden Schotter-Festivals lässt die Schlagzahl für Griebel/Clemens nicht nach. Von den Azoren aus geht es direkt nach Belgien, wo die Rallye Werwik als Vorbereitungslauf für den vierten Lauf zur FIA ERC Junior am letzten Juni-Wochenende im belgischen Ypern dient. Dort möchte Griebel sich für sein Pech aus dem Vorjahr entschädigen. Dort fuhr er bis zum Start der letzten Wertungsprüfung auf Podestkurs, als unvermittelt eine Antriebswelle am ADAM R2 brach. „Mit der Ypern haben wir also noch eine Rechnung offen“, lächelt der amtierende Deutsche Meister in der R2-Klasse. „In Irland haben wir gesehen, dass wir auf Asphalt auch in diesem hochklassigen Feld voll bei der Musik sein können. Nun wollen wir aber erst mal zusehen, dass dies auch für Schotter gilt. Ich freue mich riesig auf die bevorstehenden Aufgaben!“